Das Online-Wörterbuch sagt, dass es "schöpferische Kraft" bedeutet, etwas erschaffen, etwas, das es vorher nicht gab.
Wir gehen davon aus, dass Vorkenntnisse und Fähigkeiten für den kreativen Prozess entscheidend sind. Ohne eine Ahnung von Tönen lässt sich keine erhabene Musik komponieren. Ohne die Beherrschung der Arithmetik wird man nicht zu einem bedeutenden Mathematiker. Und heute – heute wird Kreativität oft mit dem Lösen von Problemen in Verbindung gebracht, aber für mich persönlich ist die Definition und die Assoziation des Wortes mit «etwas Neues ins Leben zu rufen» von wesentlicher Bedeutung.
Aber woher kommt sie nun wirklich – die Kreativität.
Ihr Ursprung und dessen Mechanismen sind bis heute ein Geheimnis, aber es gibt diese schöne alte Idee eines universellen, vereinten Bewusstseins. Einem Bewusstseinsbereich, in dem sich alle Informationen befinden und der weder lokal noch unendlich in Raum und Zeit ist. Die Bezeichnungen dafür sind vielseitig – von Gott über Lichtblick bis hin zum Absoluten ist alles vertreten.
Der folgende Ratschlag von Ralph Waldo Emerson, einem führenden Vertreter des Transzendentalismus, hat mir gut gefallen. Frei nach dem Credo: Lerne, sei offen, auch für spontane Gedanken. Verwirf deine eigene Idee nicht einfach und ergreife die Chance.
"Ein Mensch sollte lernen, den Lichtblick zu erkennen und zu beobachten, der von seinem Inneren aus über seinen Geist aufblitzt, mehr als der Leuchtkraft des Firmaments der Barden und Weisen. Doch er verwirft seinen Gedanken, ohne ihn zu bemerken, denn es ist sein eigener.
In jedem Werk des Genies erkennen wir unsere eigenen verworfenen Gedanken; sie kommen mit einer gewissen verfremdeten Majestät zu uns zurück. Große Kunstwerke haben keine ergreifenderen Lehren für uns als diese. Sie lehren uns, bei unserem spontanen Eindruck mit gutmütiger Unnachgiebigkeit zu bleiben, als die meisten, wenn der ganze Aufschrei der Stimmen auf der anderen Seite ist. Andernfalls wird morgen ein Fremder mit meisterhaftem Verstand genau das sagen, was wir die ganze Zeit gedacht und gefühlt haben, und wir werden gezwungen sein, mit Scham unsere eigene Meinung von einem anderen zu übernehmen."Ralph Waldo Emerson – Self-Reliance, 1844